Schlagwort-Archive: Familie

Unser 2016er Flyer

Unser neuer Flyer

Hier zum Download: di-flyer-2016
… oder auf Wunsch auch per Post.

Die neuen DI-Netz-Flyer sind gern auch in größeren Mengen beim Verein zu bestellen.

Jede Menge Kritiken zum Buch „Spenderkinder“

Vor einigen Wochen ist ein Buch mit dem Titel „Spenderkinder“ erschienen (Untertitel „Künstliche Befruchtung, Samenspende, Leihmutterschaft und die Folgen). Die Autoren Oelsner und Lehmkuhl führen darin ihre negativen Ansichten zur Reproduktionsmedizin aus, insbesondere zur Samenspende, und haben exemplarisch mehrere Mitglieder des Vereins „Spenderkinder“ interviewt, deren „Lebensskizzen“ sie in dem Buch vorstellen. Bei diesen zehn Personen handelt es sich um überwiegend spät aufgeklärte „Kinder“, die mittlerweile erwachsen sind. In knappen Fallvignetten wird erzählt, wie das Familiengeheimnis der Samenspende nach langen Jahren des Schweigens oft unter traumatischen Bedingungen gelüftet wurde. Die frühesten Aufklärungen waren seltene Ausnahme, „Eröffnungen“ der Eltern als das Kind 9 oder 10 war, was heutzutage schon nicht mehr wirklich früh ist.

Unser Familiennetzwerk macht sich stark für eine echte Offenheit und Gesprächsbereitschaft von Anfang an, so wie es die frühere Generation dieser „Spenderkinder“ kaum erlebt hat. Und im DI-Netz gibt es viel Wissen, wie das geht, wie Kinder und Eltern die Samenspende psychisch erleben und wie eine DI-Familie entspannt mit ihrer besonderen Geschichte umgehen kann. – So ist dies Buch auf einigen Unmut im DI-Netz gestoßen, meist wegen einer ganzen Reihe von Pauschalisierungen und Fehldarstellungen der Autoren (darunter die völlig übertriebene Zahlenangabe von angeblich jährlich 12.000 Geburten nach Samenspende in Deutschland, die auf Seite 24 ausgerechnet dem DI-Netz in den Mund gelegt wird).

Unter den Menschen, die uns geschrieben haben, wie sie das Buch finden, danken wir ganz besonders den sieben Rezensenten, die hier nun jeweils ihre Buchbesprechung für unsere Webseite zur Verfügung stellen. – Jede einzelne lohnt es sich zu lesen (dafür bitte den Namen anklicken)!

  • Die Ärztin Judith Zimmermann beschreibt das Buch auf der sozialwissenschaftlichen Rezensionsplattform „socialnet“ als „ein insgesamt schlecht recherchiertes Buch, das Eltern vor einer Samenspende vermutlich eher dazu bewegen wird, größtmögliche Geheimhaltung zu betreiben, auch wenn die Autoren dafür plädieren, offen mit dieser Art der Zeugung umzugehen.“ Ihrem Eindruck nach lassen die Autoren ziemlich ungeklärt, wie ein offener Umgang genau aussehen kann.
  • DI-Netz-Mitglied und langjährige Moderatorin in Kinderwunschforen B. Turner kennt die typischen Vorwürfe gegen die Samenspende und gegen die Reproduktionsmedizin nur zu gut und kritisiert markante Schlagwörter aus dem Buch.
  • Auch Ulrich Simon hat das Buch als DI-Vater und Familientherapeut gelesen und hinterfragt die Logik und Einseitigkeit der Argumentation. Aus seiner Sicht leidet die Darstellung unter einer Interessenverquickung der Autoren mit den Interviewten, einer Ignoranz gegenüber dem Feld und überzogenen Opfer-Täter-Dichotomien (- eine unnötige Frontstellung von Eltern versus Kindern).
  • Die Familientherapeutin Petra Thorn ist langjährige Expertin in Sachen Familiengründung mit Samenspende und kennt die nationale wie internationale Situation. In ihrer Buchbesprechung benennt sie wissenschaftliche, medizinische und juristische Mängel der Publikation.
  • Für den Medizinethiker Tobias Fischer besteht das „Spenderkinder“-Buch eigentlich aus zwei Büchern mit unterschiedlichen Denkansätzen, die ineinander verkeilt werden: einem Einleitungsteil, der die reaktionäre Einstellung der Autoren offenbart und einem lesenswerteren zweiten Teil mit den Interviews.
  • Die ersten Bücher in Deutschland, die Interviews mit „Kindern“ aus Samenspende wiedergeben, stammen von Stephanie Gerlach. Sie ist Kennerin von Regenbogenfamilien, wo es ja eine nahezu 100prozentige Aufklärungsrate gibt. Hier wachsen also Kinder nicht mit der Lüge auf, eine Samenspende hätte nicht stattgefunden. Gerlach bemängelt an dem „Spenderkinder“-Buch, dass Kinder von lesbischen Müttern gar nicht erst vorkommen, wodurch wichtige psychologische Erkenntnismöglichkeiten verschenkt würden.
  • Last but noch least meldet sich Lena Hermann-Green in ihrem Text „Sprecht nicht in meinem Namen“ zu  Wort. Sie wurde durch donogene Insemination gezeugt, würde sich selbst aber nicht als „Spenderkind“ bezeichnen würde. Sie wehrt sich dagegen, wenn andere in ihrem Namen sprechen.

DI-Netz möchte den Verkauf des Buches von Oelsner und Lehmkuhl nicht fördern. Wer sich den Erwerb des Buches sparen möchte, kann sich auf der Verlags-Webseite von Fischer&Gann die ersten 70 Seiten des ebooks gratis anschauen. Mitglieder von DI-Netz können sich auch gern ein Exemplar aus der internen Vereinsbibliothek ausleihen.

Für diejenigen, die gern mehr und fundierteres von Kindern aus Samenspende erfahren möchten, lohnt übrigens noch ein wenig Warten: Neben unserer Ratgeberreihe „Offen gesprochen“ entstehen in Kooperation mit unserem DI-Netz zwei richtig gute Bücher und auch ein Film, in denen „Spenderkinder“ aus dem Netzwerk über sich, ihr Leben und ihre Familie erzählen. Es kommen Kinder über und unter achtzehn Jahren zu Wort – in ihrer ganzen Vielstimmigkeit.

Ratgeberreihe „Offen gesprochen“ – für Eltern, die ihre Kindern aufklären wollen

Immer mehr Eltern, die ihre Familie mit Hilfe einer Samenspende gegründet haben, möchten mir ihren Kindern offen über die besondere Zeugungsgeschichte sprechen statt daraus ein Geheimnis zu machen.

Dabei helfen die verschiedenen Bände von „Offen gesprochen“, die DI-Netz herausgibt. „Offen gesprochen“ geht auf eine Ratgeberreihe zurück, die Olivia Montuschi vom Donor Conception Network (GB) vor einigen Jahren geschrieben hat und die jetzt vom DI-Netz ins Deutsche übersetzt wurde. In den einzelnen Bänden werden viele konrete Hinweise gegeben, wie Eltern mit ihren  Kindern in verschiedenen Alterstufen sprechen können, und ebenfalls wie man beispielsweise im sozialen Umfeld mit dem Thema umgehen kann.

Alle sieben deutschsprachigen Bände erscheinen im Verlag FamART von Petra Thorn: Sie sind zu beziehen unter www.famart.de (DinA4, Softcover 14€/ als pdf 11€). Die englischen Originale sind erhältlich unter www.dcnetwork.org

 

Offen 1 cover

Band 1

DI-Netz (Olivia Montuschi):

„Offen gesprochen. Über die Familienbildung mit Spendersamen reden – mit Kindern bis 7 Jahre“ (FamART 2014)

Übersetzung: L. Koch, K. Lüno

36 Seiten A4, Softcover Druck 978-3-9811-4104-7: 14€; PDF-Version 978-3-9811-4107-8: 11€

 

 

Offen 2 coverBand 2

DI-Netz (Olivia Montuschi):

„Offen gesprochen. Über die Familienbildung mit Spendersamen reden – mit Kindern zwischen 8 und 11 Jahren“ (FamART 2016)

Übersetzung: S. Hoffmann

44 Seiten A4, Softcover Druck 978-3-9452-7514-6: 14 €; PDF-Version 978-3-9452-7515-3: 11€

 

 

Offen cover Band 3Band 3

DI-Netz (Olivia Montuschi):

„Offen gesprochen. Über die Familienbildung mit Spendersamen reden – mit Kindern zwischen 12 und 16 Jahren“ (FamART 2016, erscheint bald)

Übersetzung: A. Herbst

32 Seiten A4, Softcover Druck 978-3-9452-7526-9: 14 €; PDF-Version 978-3-9452-7527-6: 11 €

 

 

Offen 4 Cover

Band 4

DI-Netz (Olivia Montuschi):

„Offen gesprochen. Über die Familienbildung mit Spendersamen reden – mit älteren Kindern ab 17 Jahren“ (FamART 2016,  erscheint bald)

Übersetzung: C. Brügge

32 Seiten A4, Softcover Druck 978-3-9452-7528-3: 14 €, PDF-Version 978-3-9452-7529-0: 11€

 

 

Offen Cover Band 5Band 5

DI-Netz (Olivia Montuschi):

„Offen gesprochen. Über die Familienbildung mit Spendersamen reden – mit Freunden und Verwandten“ (FamART 2016)

Übersetzung: C. Brinkmann

36 Seiten A4, Softcover Druck: 978-3-9452-7516-0: 14€; PDF-Version: 978-3-9452-7517-7: 11€

 

Der Band 6 „Offen gesprochen. Über die Familienbildung mit Spendersamen reden – in „gemischten“ Familien.“ und der Band 7 „Offen gesprochen – für Freunde und Verwandte“ werden im nächsten Jahr 2017 erscheinen.

Zum Service für Vereins-Mitglieder: Vor zwei Jahren haben alle Mitglieder von DI-Netz bereits ein kostenloses Exemplar von Band 1 (für die Aufklärung von Kindern bis 7 Jahre) zugeschickt bekommen. In diesem Jahr erhielten alle Familien in unserem Verein ein weiteres Freiexemplar von Band 2 (für die Aufklärung von Kindern zwischen 8 und 11 Jahren).

Walter Merricks vom „Donor Conception Network“ in Berlin

Walter Merricks und seine Frau Olivia Montuschi haben 1993 gemeinsam mit anderen Familien unsere englische Partnerorganisation, das Donor Conception Network, gegründet. Das DCN hat mittlerweile über 2000 Mitglieder und ist für unser deutsches DI-Netz in vielerlei Hinsicht ein Vorbild. Walter Merricks sprach letzte Woche in Berlin auf einer reproduktionsmedizinischen Tagung (MSD, „Director’s Cut“) vor etwa hundert Ärzten über das Wohlergehen von Familien nach Gametenspende.

In seinem Vortrag Donor conception families: how do they fare best?“ problematisierte er die Kultur der Geheimhaltung, wie sie in der Vergangenheit vorherrschte, und berichtete darüber, was in Großbritannien von seiten der Regierung alles getan worden ist, um die Situation und die Rechte für Familien nach Gametenspende zu verbessern. Er erläuterte die große Bedeutung der Familiennetzwerke und erzählte von der vielfältigen Unterstützung, die unsere Organisationen „Donor Conception Network“, „Donor Sibling Registry“ und „DI-Netz“ bieten. Er zeigte auf, was Ärzte tun können, um sich für mehr Offenheit einzusetzen und gab der deutschen Politik den Rat, das Verbot der Eizellspende zu überdenken. Zum Abschluß seines Vortrages zeigte er den schönen Kurzfilm über das „Donor Conception Network“, der mit deutschem Untertitel auch auf unserer Webseite zu sehen ist.

 

 

 

 

Ankündigung: Neues Buch zur Samenspende

Screen Shot 2016-01-27 at 13.50.53

Im FamART-Verlag wird demnächst ein sehr schöner, liebevoll gestalteter Ratgeber erscheinen. Besonders interessant dürfte dies für diejenigen sein, die sich gerade auf die Familiengründung mit Spendersamen vorbereiten und sich ein leicht verständliches Buch zum Thema wünschen. Die Autorinnen sind Judith Zimmermann und Doris Wallraff, zwei erfahrene Beraterinnen in dem Feld.  Das Buch enthält viele nützliche Informationen, und wird ergänzt durch ein Experten-Interview mit Petra Thorn, die zusätzlich noch ein paar schwierigere Fragen beantwortet.  Die vielen Illustrationen  – Comic-Strips, die Doris Walraff gezeichnet hat – lockern das Buch angenehm auf. Damit gelingt den Autorinnen etwas ganz Besonderes: einerseits vermittelt sich die Ernsthaftigkeit und die Herausforderung, wenn man mit Hilfe einer Samenspende ein Kind bekommt, anderseits kommt alles aber auch sehr leichtfüßig und humorvoll daher.

Das Buch läßt sich schon jetzt unter www.famart.de vorbestellen.

Mitgliederversammlung 2015 mit Vortrag

Gestern (31.10.15) haben wir uns zur jährlichen Mitgliederversammlung getroffen, diesmal in Berlin. Schon das Drumherum des Nachmittags war gelungen: Die gewählte Tagungsstätte war sehr schön und es gab vorab ein Mittagsbuffet mit vielen leckeren Köstlichkeiten. Unsere Kinder konnten direkt vor der Tür auf dem Spielplatz spielen oder zusammensitzen und hatten ihren Spass. Und wir Erwachsenen hatten Zeit und Ruhe, uns kennenzulernen und auszutauschen.

Zur Einführung gab es einen Vortrag von Claudia Brügge mit dem Titel „Dreißig Monate DI-Netz – dreißig Meilensteine“, in dem sie die rasante Entwicklung der vergangenen zweieinhalb Jahre seit unserer Vereinsgründung nachzeichnete.

Hier ist das pdf zum Vortrag.

Anschließend berichtete Ulrich Simon über den aktuellen Kassenstand des Vereins. Außerdem gab es Vorstandswahlen: Der bisherige Vorstand wurde entlastet und wiedergewählt, ergänzt um Ulrich als weiteren Beisitzer.

Darüber hinaus sammelten wir noch ein paar Ideen und Anliegen für die weitere Zukunft des Vereins.

– Herzliche Grüße an alle Mitglieder, die anreisen konnten! Vielen Dank für die gemeinsame Diskussion und die Gespräche an diesem Nachmittag – es ist immer wieder toll, welche interessanten Menschen man doch in unserem Netzwerk kennenlernen kann! Herzliche Grüße auch an alle Mitglieder, die nicht da sein konnten! Vielleicht klappt es ja bei der nächsten MV.

Wir versuchen, alle weiterhin auf dem Laufenden zu halten, vielleicht gelingt das auch über die Regionalgruppen und über den Newsletter. Ansonsten liebe Mitglieder: bitte nicht zögern, den Verein per Email oder Telefon zu kontaktieren.

 

Samenspende als Adoption regeln? DI-Netz bei den GRÜNEN im Bundestag

Am Montag (12.10.2015) war DI-Netz bei der grünen Bundestagsfraktion zu einem Fachgespräch mit dem Titel „Regelungsbedarf im Adoptionsrecht“  in den Bundestag eingeladen. Zusammen mit Vertretern anderer Organisationen haben wir eine Idee der GRÜNEN diskutiert, ob sich die Samenspende gesetzlich vielleicht als Adoption regeln ließe.

Zwischen Adoption und Samenspende gibt es Gemeinsamkeiten aber vor allem gravierende Unterschiede. DI-Netz hat zusammen mit den Beratungsfachkräften von BKiD (Deutsche Gesellschaft für Kinderwunschberatung) und den Ärzten und Samenbanken des AKDI (reproduktionsmedizinischer Arbeitskreis Donogene Insemination) eine kritische Stellungnahme verfasst.

In der gemeinsamen Diskussion mit den GRÜNEN wurde dann auch mehr als deutlich, dass eine Adoptionsregelung in unserem Bereich einfach keine gute Idee wäre.

Zum Nachlesen und Ausdrucken:

Unsere Stellungnahme lesen Sie bitte hier und die Powerpoint-Präsentation hier.

Informationen zum grünen Diskussionspapier finden Sie hier und ausführlicher hier.

Nachtrag: In einem späteren Schreiben hat das DI-Netz den GRÜNEN noch näher erläutert, worin die Differenzen zwischen dem Verein „Spenderkinder“ und „DI-Netz“ bestehen. Dieser Brief findet sich hier.

 

Endlich erfolgreich! Heute Prozess beendet: Familie erhält Spenderdaten (BGH, Teil 7)

Anfang dieses Jahres hat der Bundesgerichtshof in einem Revisionsverfahren geurteilt, dass Eltern, die hier bereits in dritter Instanz für ihre Kinder klagten, grundsätzlich berechtigt sein können, im Namen ihrer zwei minderjährigen Kinder Auskunft hinsichtlich der Identität des Samenspenders zu erhalten. Vom BGH wurden Rechtsfehler im vorherigen Urteil des Berufungsgerichts moniert und darüber hinaus wurden in der Urteilsbegründung einige allgemeine Rechtsfragen zur Samenspende klargestellt. – Auf der Webseite von DI-Netz haben wir bereits in einer sechsteiligen Serie ausführlich darüber berichtet.

Für den konkreten Fall der Familie heißt das: der BGH kassierte im Januar das vorinstanzliche Urteil ein, und das Landgericht Hannover war nun abermals aufgefordert, die nötige Interessenabwägung in diesem Rechtsstreit noch einmal sorgfältig durchzuführen und eine neue Entscheidung zu treffen. Beide Parteien mussten dafür in den vergangenen Monaten erneut Schriftsätze einreichen.

Die Entscheidung des Landgerichtes wurde endlich am heutigen Mittwoch (30.9.15) verkündet: Mit Erfolg für die Familie! (Die Berufung der Prozessgegner wurde nun also endgültig abgewiesen): Das Kinderwunschzentrum Bad Münder muss nun die Klardaten des Spenders an die Eltern, die die Interessen der Kinder im Prozess rechtmäßig vertreten haben, herausgeben.

DI-Netz gratuliert den Kindern und ihren Eltern ganz herzlich zu dem Ergebnis!

Wir freuen uns mit ihnen, dass sie den Prozess gewonnen haben, und danken ihnen für ihren langen Atem und ihren Mut auf dem mühsamen Weg durch die Instanzengerichte.

Ebenso ist dem Rechtsanwalt der Familie  Berthold Popadiuk aus Leipzig zu danken, der die Familie versiert durch die Prozesse begleitet hat. Herr Popadiuk bietet seine anwaltliche Hilfe gern weiteren Kindern mit ihren Eltern an, die vor Gericht klagen wollen.

– Dies Urteil wird in jedem Fall auch für andere Familien Geschichte schreiben!

(Claudia Brügge)

Neu: Regionaltreffen von Familien nach Samen-, Eizell- und Embryonenspende in Wien und in Mainz

Unter dem DI-Netz-Portal www.di-familie.de finden Familien und Personen Kontakt, die ihre Familien mit Hilfe einer Samenspende gegründet haben oder darüber nachdenken. Wer ein Treffen in seiner Region besuchen oder selbst organisieren möchte, findet dort weitere Informationen.

Gerade ganz neu gibt es zwei weitere Regionaltreffen in Mainz und Wien, die neben den Familien nach Samenspende auch Familien nach Eizell- und Embryonenspende ansprechen. Die Treffen sind offen für alle Familienkonstellationen: Familien mit Vater und Mutter, mit zwei Müttern und mit Solo-Müttern; und sie sind auch offen für diejenigen, die sich über diesen Weg der Familienbildung informieren wollen und sich austauschen möchten.

Für die Regionaltreffen in Wien ist DI-Netz-Mitglied Margaret Ritter Ansprechpartnerin. Email: artkidscounselling@gmail.com, Telefonnummer: 0676-338-8493.
Für die Regionaltreffen in Mainz ist DI-Netz-Mitglied Julisonne Ansprechpartnerin. Email: julisonne@gmx.de.

Expertenanhörung des Deutschen Ethikrats zur Embryonenspende

Der Deutsche Ethikrat bereitet derzeit eine Stellungnahme zur Embryonenspende vor und hat DI-Netz zu einer Expertenanhörung eingeladen.

PK5_9548-lr-2

 

 

 

 

 

 

Die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates Prof. Dr. med. Christiane Woopen und der Sprecher für DI-Netz e.V. Dipl.Psych. Ulrich Simon bei der Expertenanhörung der AG Embryonenspende am 26.5.15 in Berlin (Foto: C. Brügge)

Am 11. Mai hatten bereits Vertreter des „Netzwerk Embryonenspende“ und  die Sozialwissenschaftlerin Fiona MacCallum aus Großbritannien ihre Vorträge gehalten. Für unser Familiennetzwerk DI-Netz referierte am 26. Mai unser Vereinsmitglied Ulrich Simon, zusammen mit Claudia Brügge. Danach eine Vertreterin der Gruppierung der sogenannten „Spenderkinder“. Im Anschluß an die beiden Vorträge ergab sich eine rege und kontroverse Diskussion.

Beide Sitzungen waren nicht-öffentlich. Die Ratsmitglieder der „AG Embryonenspende“ hatten im Vorfeld zwölf Fragen an die eingeladenen Referenten und Referentinnen formuliert. Der Inhalt der Fragen reichte von der Aufklärung und dem Kenntnisrecht des Kindes über die gesetzliche Regelung und dem Mitspracherecht der abgebenden und empfangenden Eltern bis hin zum befürchteten Fremdheitserleben zwischen Eltern und Kind. Durchweg ging es sowohl um Gemeinsamkeiten als auch um Unterschiede zwischen Samen- und Embryonenspende.

Die deutsche Vereinigung DI-Netz hat vor allem die Familiengründung mit Samenspende zum Thema – nicht die Embryonenspende. Daher taten wir für die Beantwortung der Fragen zweierlei:  Erstens haben wir uns im Rahmen einer internen Expertenumfrage an die Fachleute innerhalb unseres Vereins gewandt, die bereits einiges mehr über die Embryonenspende wissen als die meisten von uns. Zweitens haben wir uns in unserem Vortrag von dem eigenen Erfahrungshintergrund her – der Samenspende in Deutschland – an die Fragen zur Embryonenspende angenähert.

Bei der internen Expertenumfrage im DI-Netz befragten wir zunächst unsere beiden Moderatorinnen der Internetforen, und ebenso fünf der Ehrenmitglieder des Vereins. Die psychosoziale Beraterin Dr. Petra Thorn und die Rechtsanwältin Dr. Helga Müller haben sich freundlicherweise bereit erklärt, die zwölf Fragen des Ethikrats aus ihrer Perspektive zu beantworten. Ebenso drei Ehrenmitglieder aus dem internationalen Ausland, denn dort wird die Embryonenspende schon länger praktiziert: Prof. Ken Daniels (Neuseeland), Olivia Montuschi & Walter Merricks (DCN, Großbritannien) und Wendy Kramer (Donor Sibling Registry, USA). Wir möchten ihnen an dieser Stelle ganz herzlich danken, dass sie uns ihre Einschätzung zur Verfügung gestellt haben.

Bemerkenswert ist, dass sich offenbar keiner der von uns befragten Experten für ein Verbot der Embryonenspende ausspricht. Alle machen gleichwohl deutlich, dass bei der Spende von Embryonen auf eine ganz besonders sorgfältige Regelung zu achten ist und dass die anstehenden Themen für die betroffenen Paare und ihre Kinder besonders komplex und eine echte Herausforderung sind.

(Die schriftliche Ausfertigung des Vortrags sowie des Readers mit den Experteneinschätzungen können Sie oben im Text anklicken, sind aber auch in Papierform bei DI-Netz erhältlich.)